
Folge 5
12 Rauhnächte, ein Rhythmus
Mit dem Zelebrieren der Wintersonnenwende hast du den ersten Funken gesetzt, mit dem Schreiben deiner 13 Wünsche das innere Fundament gelegt. Nun beginnt für dich der eigentliche Rhythmus der zwölf Rauhnächte.
Nach der vereinfachten Zählweise, die wir in unserem Blog und in unserer Facebook-Gruppe 12 Rauhnächte – 13 Wünsche nutzen, startet die 1. Rauhnacht am 25. Dezember und führt Nacht für Nacht bis zum 5. Januar.
1. Rauhnacht = 25. Dezember
2. Rauhnacht = 26. Dezember
...
12. Rauhnacht = 5. Januar
Solltest du ein anderes Datum verspüren, das für dich den Übergang markiert: Erlaube dir, dieser inneren Intuition zu folgen.
Der tägliche Ablauf
Ab der 1. Rauhnacht wiederholt sich jeden Abend derselbe Ablauf:
Bereite deinen Platz vor.
Zünde die Kerze an.
Ziehe einen der gefalteten Zettel aus deinem Gefäß.
Übergebe ihn dem Feuer – ohne den Wunsch zu lesen.
Beobachte, wie sich das Papier kräuselt, wie die Flamme es verwandelt und schließlich nur Asche bleibt. Dieses wiederkehrende Tun ist der Kern des Rituals. Mit jeder Übergabe eines Wunschzettels an die Flammen triffst du den leisen Entschluss, einen weiteren Teil deiner Zukunft dem größeren Werden anzuvertrauen.
Mini-Ritual mit großer Wirkung
Psychologisch wirkt dieser Rhythmus wie ein Trainingsfeld für Beharrlichkeit. Die Handlung ist klein, aber sie wiederholt sich zwölfmal in gleichbleibendem Rahmen. Studien zeigen, dass genau solche Mini-Rituale neue Gewohnheiten verankern und unsere Aufmerksamkeit schärfen. Während du scheinbar nur einen Zettel verbrennst, übst du in Wahrheit Ausdauer, Achtsamkeit und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, ohne sofort ein Ergebnis zu sehen.
Raum für innere Wahrnehmung
Du musst nicht deuten, was in den einzelnen Nächten geschieht. Manchmal zeigen sich Träume oder Gedanken, die später Bedeutung gewinnen, manchmal bleibt es einfach still. Um den Moment zu bewahren, schreibe nach jedem Wunsch-Verbrennen auf, was du wahrgenommen hast. Erst im Rückblick können sich Muster zeigen.
Mit dieser fünften Folge schließt sich der praktische Einstieg. Du kennst nun alles, was du für die kommenden Nächte brauchst: Raum, Material, Wünsche und Ablauf. Von hier an trägt dich der Rhythmus der zwölf Rauhnächte – und ab der nächsten Folge blicken wir hinter die sichtbare Handlung: Was geschieht in deinem Inneren, wenn du loslässt? Warum kann ein so schlichtes Ritual weit über die 12 Rauhnächte hinaus wirken? Genau diesen Fragen widmen wir uns beim nächsten Mal.